Spitzenkoch Bernd Ackermann hat sich der Kochkunst für Menschen mit Handicap verschrieben. Mitte Juli bringt er gemeinsam mit der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung das Kochbuch «Make food soft» heraus. Darin enthalten sind raffinierte und ästhetische Kreationen für Menschen mit Schluckbeschwerden. Ein Meilenstein für die Ernährung mit pürierter Kost.
Essen und Trinken ist für gesunde Menschen das Normalste der Welt. Um die 1000-mal schluckt ein gesunder Erwachsener pro Tag. Was aber, wenn durch eine Krankheit, einen Unfall oder als Altersfolge Schluckstörungen entstehen und Essen in seiner ganzen Vielfalt unmöglich machen? Dass dann nicht nur Pudding und Griessbrei auf dem Teller landen müssen, beweist Bernd Ackermann mit seinem neuen Kochbuch «Make food soft». Der Küchenchef der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung hat gemeinsam mit weiteren Experten über 80 Rezepte kreiert. Gerichte, die gesund und frisch sind, gut schmecken und dabei vor allem auch ansprechend aussehen. Das Kochbuch deckt Rezepte vom Frühstück über Vorspeisen zu Hauptgerichten aller Art, aber auch Desserts, Kuchen und sogar Torten ab. Darunter beliebte Klassiker wie Spaghetti Carbonara oder Kaiserschmarrn. Auch spezielle Rezepte für Kinder wurden ausgetüftelt. «Make food soft» richtet sich sowohl an Berufskollegen und (angehende) Köche aber auch an Betroffene und an Menschen, die Angehörige zu Hause pflegen. Schluckstörungen sind weiterverbreitet, als man denkt. In der Schweiz sind fast 14 Prozent aller älteren Menschen, mehr als 50 Prozent der Pflegeheimbewohner und fast 70 Prozent Hirnschlagpatienten irgendwann über einen längeren Zeitraum davon betroffen. Deshalb ist es wichtig, Rezepte zu finden, die Lust und Freude am Essen zurückgeben. Für Küchenchef Bernd Ackermann ist das Buch eine Herzensangelegenheit: «Es ist wichtig, dass auch Menschen mit Kau- und Schluckstörungen ein authentisches Geschmackserlebnis ha- ben. Das gehört für mich zur Lebensqualität.»
pd
Bernd Ackermann ist eidgenössisch diplomierter Küchenchef und Diätkoch sowie Autor und Co-Autor verschiedener Kochbücher. Seit 2015 leitet er die Küche der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung in Zürich und setzt sich für Kochkunst im Gesundheits- und Sozialwesen ein. Er steht für durchdachte Menüs mit regionalen Produkten und hohem Qualitätsanspruch. Vor seiner Zeit bei der EPI hat er während 14 Jahren sein Talent im Suvretta House unter Beweis gestellt. Seine marktfrische moderne französische Küche mit internationaler Note brachte dem St. Moritzer Restaurant 15 Gault-Millau-Punkte.